Sprachenlernen in und mit digitalen Spielen
Sprachenlernen in und mit digitalen Spielen
Digitale Spiele haben im Alltag von Kindern, Jugendlichen, immer mehr aber auch von Erwachsenen einen festen Platz gefunden. Dass Spiele aber weitaus mehr vermögen als reine Unterhaltung, wird bereits seit mehreren Jahrzehnten wissenschaftlich untersucht. Besonders Serious Games, also Spiele, deren primärer Zweck die Vermittlung von Wissen, Veränderung von Verhalten oder Einstellungen ist, sind für Lehren und Lernen prädestiniert. Allerdings kann durchaus auch kommerziellen Produkten, die ursprünglich für den Unterhaltungsmarkt entwickelt wurden, gerade im Erwerb von (fremd)sprachlicher Kompetenz hohes Potential zugeschrieben werden. Besonders jene Spiele, die online Kollaboration und Kommunikation erfordern, zwingen die Spielenden förmlich in eine Kommunikationssituation, die – da viele Spiele auf internationalen Servern stattfinden – in der Fremdsprache stattfinden. Aber auch jene Spiele, die im Single-Player Modus gespielt werden, können zum impliziten Lernen anregen – hier sind vor allem jene Games zu erwähnen, die dem Genre Adventure zuordenbar sind, weil diese grundsätzlich dialog- und textlastig sind. Allerdings ist zu erwähnen, dass – so groß das Potential von digitalen Spielen auch ist – Limitationen anerkannt werden müssen: Sprachlernspiele setzen häufig zu sehr auf das Lernen und zu wenig auf Spielspaß und Design und werden daher für Lernende rasch eintönig. Um den Lernprozess anzuregen, sind digitale Spiele durchaus geeignet, doch sie bedürfen der Reflexion und der Begleitung durch Trainer*innen, vor allem, wenn es um Fragen der Kontextuierung und des Transfers geht.
Plenarvortrag: Freitag, 19. August 2022, 9 Uhr
Ort: Juridicum der Universität Wien (JUR), Hörsaal 10 und Online