Schulentwicklung im mehrsprachigen Kontext am Beispiel des muttersprachlichen Unterrichts
Schulentwicklung im mehrsprachigen Kontext am Beispiel des muttersprachlichen Unterrichts
Wenn man sich mit Schulentwicklung im mehrsprachigen Kontext reflektiert auseinandersetzen möchte, wird man direkt mit einer Reihe an Fragen konfrontiert: Wie entwickelt sich Schule im mehrsprachigen Kontext? Welche Bedingungen fördern welche Entwicklung? Und in welche Richtung soll, will und kann sich Schule im mehrsprachigen Kontext überhaupt entwickeln? Welche Rolle spielen dabei Schüler*innen, Lehrpersonen und Unterrichtsfächer? Welche Bedeutung haben Klassifikationen von Sprache(n) als Mutter-, Herkunfts-, Fremd- und Zweitsprache(n)? Gerade in deutschsprachigen Ländern gewinnen solche Klassifikationen – nicht zuletzt auch solche von Schüler*innen resp. ihrer Sprachkompetenzen – an Bedeutung, da in ihnen Schul- und Bildungserfolg nach wie vor stark vererbt wird.
Vor dem Hintergrund solcher Fragen nehmen wir in unserem Plenarvortrag migrationsbedingte Mehrsprachigkeit im schulischen Kontext in den Blick – sowohl innerhalb als auch außerhalb des amtlich deutschsprachigen Raums. Dafür werden wir vor allem auf qualitative Daten unseres explorativen Forschungsprojekt „Wahrnehmungen von Lehrpersonen für den Muttersprachlichen Unterricht“ (WALMU) zurückgreifen und unsere Beobachtungen, Analysen und Überlegungen zur Diskussion stellen. Die WALMU-Daten wurden in den Jahren 2017/2020 im Rahmen des österreichisch bundesweiten Lehrgangs für Lehrpersonen des Muttersprachlichen Unterrichts an der PH Wien qualitativ und multimodal erhoben. Diese Daten zeigen auf, dass es Unterschiede in individuellen, institutionellen und systemischen Zugängen zur Rolle und zum Entwicklungspotential der Schule in einem mehrsprachigen Kontext gibt.
Plenarvortrag: Donnerstag, 18. August 2022, 9 Uhr
Ort: Universität Wien Hauptgebäude (HG), Franz-König-Saal und Online