Podium: Deutsch, das Wissen schafft. Sprache und Macht im Hochschulsystem
Podium: Deutsch, das Wissen schafft. Sprache und Macht im Hochschulsystem
Podiumsleitung:
Olaf Bärenfänger
Expert*innen:
Inci Dirim
Ton Nijhuis
Nadja Thoma
Im Podium geht es um die bisher noch kaum ausgeleuchtete Frage nach dem Verhältnis von Sprache und Macht im Hochschulsystem. Wie in anderen Bereichen des sozialen Umgangs und des institutionellen Lebens dient Sprache auch an Hochschulen dazu, soziale Identitäten zu definieren und Beziehungen zwischen Individuen und anderen Individuen oder Gruppen zu gestalten und offizielle Formen der Interaktion zu etablieren. Sprachpraxis und sprachliche Produkte können Machtverhältnisse zum Ausdruck kommen lassen und besondere Formen von Macht und Ungleichheit reproduzieren, die die soziale Interaktion insgesamt charakterisiert, wobei hier als Akteur*innen vor allem drei soziale Gruppen eine Rolle spielen: Student*innen, Dozent*innen und Verwaltungspersonen. Von diesem Hintergrund ausgehend sollen im Podium Fragen behandelt werden wie z.B.: Welche Personen sind „mit Macht ausgestattet“? In welchen Situationen wird das Machtverhältnis sichtbar und wie wird dies sprachlich kodiert? Wie reagieren Studierende auf das Verhältnis von Sprache und Macht? Werden Hochschulen ihrer Verantwortung gerecht, gleiche Bedingungen für Studierende zu schaffen? Lassen sich institutionelle Lösungen zur Regulierung von Macht finden? Wie äußert sich Diskriminierung aufgrund von Religion, Weltanschauung, physischer Beeinträchtigung, Alter, sexueller Identität, Geschlecht, Herkunft oder Sprachkompetenz im Sprachgebrauch? Welche Maßnahmen treffen Hochschulen, um Studierenden mit einer anderen L1 als Deutsch eine gleichberechtigte Teilnahme an Bildungsprozessen zu ermöglichen? Welche Institutionen sind vorhanden, um (in der Regel sprachlichen) Machtmissbrauch zu sanktionieren? Wie können sich die „Machtlosen“ Gehör verschaffen?
Podium: Donnerstag, 18. August 2022, 16.30-18.00 Uhr
Ort: Universität Wien Hauptgebäude (HG), Hörsaal 21