Podium: Geht es auch ohne Studium? Zur Relevanz von DaF/DaZ-Ausbildungen
Podium: Geht es auch ohne Studium? Zur Relevanz von DaF/DaZ-Ausbildungen
Podiumsleitung:
Renate Faistauer
Expert*innen:
Ilona Feld-Knapp
Thomas Fritz
Margarete Kernegger
Imke Mohr
Die Nachfrage nach Deutschkursen und entsprechend qualifizierten DaF/DaZ-Lehrenden ist in den letzten Jahren auf Grund weltweiter politischer Ereignisse gestiegen. Nur, auch gut gemeintes, ehrenamtliches Engagement in diesem Bereich und vor allem eine alleinige Kompetenz in der L1 sind schon des Längeren nicht ausreichend und werden den hohen Anforderungen, die DaF/DaZ-Unterricht stellt, nicht gerecht. Das bestehende universitäre Angebot, das vielfach nicht primär Ausbildungsziele verfolgt, kann die Nachfrage nach qualifizierten Lehrenden nicht abdecken. Gleichzeitig sind Arbeitsbedingungen und Entlohnung für DaF/DaZ-Unterrichtende häufig derart schlecht, sodass sich viele, gerade diejenigen mit hochwertiger Ausbildung, anderen Berufsmöglichkeiten zuwenden und Kursanbieter erst recht wieder auf minder qualifiziertes Personal zurückgreifen (müssen).
Vor diesem Hintergrund möchte das Podium - durchaus kontroversiell - Fragen nachgehen, was eine Mindestanforderung sowohl in inhaltlicher als auch in zeitlicher Hinsicht für eine professionelle DaF/DaZ- Ausbildung darstellen könnte. Gibt es grundlegende Inhalte, die in einer DaF/DaZ-Ausbildung, egal ob universitär oder außerhalb der Universität, vorkommen müssen, in welchem Verhältnis sollen Theorie und Praxis stehen, wer kann/darf als Multiplikator*in auftreten und gibt es einen minimalen zeitlichen Rahmen für eine solche Ausbildung? Kann diese nur im Rahmen eines universitären Studiums erfolgen oder genügen „best practice“-Szenarien?
Ein Ziel der Diskussion ist es, zeitliche Rahmen, die sich in Übungseinheiten und/oder ECTS-Punkten ausdrücken, zu definieren sowie Mindeststandards hinsichtlich theoretischer Kenntnisse und praktischer Kompetenzen zu formulieren, über die künftige DaF/DaZ-Lehrende verfügen müssen, um sich reflexiv mit den Inhalten des Faches auseinanderzusetzen und damit auf fundierter Grundlage Deutsch als Fremd- und Zweitsprache zu vermitteln.
Podium: Donnerstag, 18. August 2022, 16.30-18.00 Uhr
Ort: Juridicum der Universität Wien (JUR), Hörsaal U21